Allgemein, CDT 2016

Etappe 32: Good bye Ghost Ranch

So., 22.05.2016 / 18,3 Meilen

Wie soll ich anfangen? Sagen wir mal so, es war nicht mein Tag…
Morgens versuche ich so schnell wie möglich alles zu erledigen, was es noch zu erledigen gibt, aber ich könnte gut noch einen Tag hier verbringen.
Aber nein, um 8:30 Uhr ziehen Wildernessie, Greg in Wild und ich los Richtung Chama.
Wir verlaufen uns heute mehrmals, wenn auch nie besonders lange. Nerven tut es trotzdem!
Am nördlichen Ende der Ranch geht es in den Box Canyon, der von einer Flutwelle vor kurzem ausgespült wurde. Wir folgen Steinmännchen, bis uns an einer Verzweigung eine Stimme aus dem Off den Weg weißt. Ein Mann steht oberhalb des Canyons und leitet uns durch das ausgewaschene Flussbett. Dabei wird es ganz schon rutschig und steil.

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Auf dem ersten Tafelberg angekommen, laufen wir auf einem Trampelpfad durch Sagebüsche, als es plötzlich neben uns raschelt. Unter einem Busch hat sich eine Klapperschlange versteckt und rasselt heftig um Respekt. Wir machen einen großen Bogen um sie und sind jetzt wieder etwas fokusierter, was das Thema Schlangen angeht.

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Es geht noch einmal ein paar Höhenmeter weiter, bis wir nach etwa 14 Meilen an eine Wasserquelle kommen, an der wir kochen. Es ist schon 16 Uhr und wir sind noch nicht weit gekommen.

Ich bin unglaublich schlecht drauf den ganzen Tag und frage mich, ob es die falsche Entscheidung war, Wildernessies Zeitplan mitzumachen. Ich hätte dringend eine Pause gebraucht. Aber jetzt gibt es kein zurück mehr. Nach einer Weile habe ich komische Schmerzen im Brustkorb, kann aber nicht sagen, ob es eine blockierte Rippe ist, die Lunge oder was auch immer. Auf jeden Fall beunruhigt es mich, und ich ärgere mich, dass ich keinen Pausentag eingelegt habe. Eigentlich ist es mehr Verzweifelung und Erschöpfung, und mir kommen immer wieder die Tränen. Ich bin unglaublich langsam heute und versuche einigermaßen hinter Wildernessie herzukommen. Greg ist aber auch sehr langsam unterwegs. Mein Rucksack mit Essen für fünf Tage ist unerträglich schwer.
Nach der Kochpause raffen wir uns noch einmal für 4,5 Meilen auf und finden auf einer Hochebene ein windiges, aber schönes Camp mit herrlichem Sonnenuntergang.

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Hoffentlich bin ich morgen besser drauf!
Liebe Grüße,
Cheesy

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PS: War grad nochmal draußen für kleine Cheesys. Der Mond ist gerade aufgegangen und sieht wunderschön aus. Es ist trotz allem toll, hier zu sein.

6 Kommentare on “Etappe 32: Good bye Ghost Ranch

  1. Meine liebe Moni,
    ich fühle so mit dir! Mir steigen auch fast die Tränen in die Augen, weil man deine körperliche Erschöpfung förmlich spüren kann! Ich habe eben deine Nachricht bekommen, d.h. du hast es überstanden!!! Jetzt schlaf dich erst mal richtig aus und erhol dich die nächsten Tage! Du bist großartig!
    Drück dich
    Deine Raluca

    P.S. die Bilder sind einfach klasse!

  2. Hi Cheesy,
    heute will ich dir einfach mal Mut machen.
    So ein Tief muss kommen. Das wäre ja irgendwie nicht normal wenn du ohne Schwierigkeiten das Ding da abläufst und hinterher dann mit “ war was?“ deine Tour beendest.
    Ich wünsche dir, dass es „nur“ eine blockierte Rippe ist, die sich bald wieder entblockt.
    Ich hoffe du schaffst es dich bals zu erholen und den Pausentag, oder besser zwei davon nachzuholen. Denk immer daran, du bist da nicht ganz alleine unterwegs. Hier hängen tausende käsestickssüchtige Fans an deinem Blog und zittern mit dir. Auch wenn du Stimmen hörst, das ist normal wenn man so lange in der Wildnis unterwegs ist.
    DU SCHAFFST DAS.

    Ganz Liebe Grüße
    vom Onkel Thomas

  3. Mönsche, wir waren mit Aniiiiia auf dem ZMF. Da ist der Walk doch ein Kinderspiel! DAs wird.
    Vor allem – durch das straffe Programm jetzt kannst Du dann länger Pause machen. Ist doch auch was.

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