Allgemein, CDT 2016

Etappe 37: Auf geht’s Colorado

So., 29.05.2016 / 12,7 Meilen

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Heute ziehen wir, ausgestattet mit Schneeschuhen, Microspikes und Eisaxt, los in Richtung South San Juan Wilderness. Ich bin unglaublich aufgeregt und eigentlich noch nicht bereit, weiter zu ziehen. Aber die Gruppe der Wanderer, die die letzten Wochen immer um uns waren, zieht heute los, und auch Zorro wäre mit dabei, wenn ich dabei bin. Bandit kommt aus Colorado, arbeitet im Winter als Bergführer und hat viel Erfahrung im Schnee. Er kann mir beibringen, wie man mit der Eisaxt umgeht, und deshalb ist es das beste,  mit dieser Gruppe loszuziehen. Sweet Potato, der ab jetzt nicht mehr mitwandert, fährt mich morgens zum Supermarkt, damit ich noch schnell das Essen kaufen kann, das ich für die nächsten Tage brauche.
Greg in Wild bleibt mit seinem entzündeten Zeh noch ein paar Tage in Chama, hat aber ein Mietauto unf fährt Zorro und mich zurück zum Cumbres Pass. Der Rest der Gruppe fährt mit der Dampflok.

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Vorher heißt es noch Abschied nehmen von Pegleg, Freefall und Sweet Potato.
Ich bin traurig, dass ich meine beiden Mädels ab jetzt nicht mehr bei mir habe! Und auch Sweet Potato und Freefall werden mir fehlen. Aber so ist wohl das Weitwanderleben. Man wandert eine Weile zusammen und dann trennen sich die Wege wieder. Eine Lektion, die ich wohl noch lernen muss, allerdings eine sehr schwere für mich.
Um 11:30 Uhr gehts dann am Cumbres Pass los. Mit dabei sind: All Good, Bandit, Big John, Buttercup, Zorro und neu dabei Wilderness (nicht Wildernessie) und Snorkel, eine Freundin von All Good, die uns ein paar Tage begleiten wird.
Die ersten Meilen sind noch schneefrei,  halbwegs moderat ansteigend, und das Wetter ist gut. Ich bin immer noch innerlich am kämpfen, aber gewöhne mich langsam an die Gruppe und die bevorstehende Etappe.
Bald kommen wir in den Schnee, und der Trail verschwindet darunter. Bandit und Buttercup machen einen super Job als Routenfinden und führen uns entlang eines Bergkamms immer weiter in die Höhe. Teilweise müssen wir über loses Geröll klettern, an der Seite geht es steil hinunter.

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Wir sind am Cumbres Pass auf 3040 m ü.M. und haben vor, mindestens über einen Berg auf etwa 3700 m ü.M. zu gehen. Die Luft ist unglaublich dünn, und ich krieche im Schneckentempo den Berg hinauf. Wir haben alle kein Wasser mehr, und ich schöpfe Wasser aus einem kleinen Rinnsal. Hinter mir sind nur noch All Good und Big John, die anderen sind außer Sichtweite.

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Zorro wartet netterweise oben am höchsten Punkt auf mich, und zusammen schnallen wir unsere Schneeschuhe an die Füße und laufen die letzten Meilen zum Camp zusammen über den hüfthohen Schnee.
Mit dem Schneeschuhen bleibt man meistens auf dem Schnee, aber nur meistens…

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Auf einem kleinen grünen Fleckchen bringen wir kurz vor Sonnenuntergang unsere Zelte unter, und ein weiterer Wanderer „Zippi“ schließt sich uns an.
Es ist kalt hier, und meine nassen Schuhe frieren ein, bevor ich sie ins Zelt nehme, aber der Sonnenuntergang mit der schneebedeckten Landschaft ist wunderschön!
Liebe Grüße
Eure Cheesy

6 Kommentare on “Etappe 37: Auf geht’s Colorado

  1. Da kann ich mich Barbara nur anschliessen.
    WARME FÜßE WÜNSCH ICH DIR!
    Die machen was mit.
    Kommt ihr eigentlich über 4000m?
    Die dünne Luft kann man nur durch erhöhtes Japsen kompensieren. Wobei das die Situation auch nicht verbessert. Aber es hilft.
    Ich hoffe du bist inzwischen akklimatisiert und kannst einigermassen schlafen.
    Dann wie immer eine Detailfrage zu einem deiner Fotos:
    Hat der Kerl eine fleischfarbene Legging an oder nur eine kurze Hose?
    Vielleicht könntest du mal einen Hinweis geben, dass es vermutlich kalt ist.
    LG

    1. Also, einige Fragen haben sich in der Zwischenzeit sicher schon geklärt, aber vollständigkeitshalber: Buttercup ist der mit den kurzen Höschen und es sind keine Leggins… Inzwischen hat er mich auch zu so nem Ding überredet. Siehe Etappe 58.
      Und ja, wir kommen sehr oft über 4000 Meter.
      Schlafen kann ich gut, aber ich muss insgesamt extrem viel husten in der Höhe!

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